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LKH Feldkirch testet neue OP Methode
Das Landeskrankenhaus Feldkirch in Vorarlberg nimmt an einer internationalen Studie zur Entwicklung einer neuen brusterhaltenden Operationsmethode für Brustkrebs teil. Diese Methode nutzt künstliche Intelligenz, um den Tumorherd präzise zu lokalisieren und minimalinvasiv zu entfernen.
Vorarlberg ist derzeit das einzige österreichische Bundesland, das an dieser Studie beteiligt ist. Die ersten beiden Operationen wurden bereits erfolgreich durchgeführt. „Unsere Premiere im Juni ist geglückt“, berichtet Primar Burghard Abendstein. Die neue Technik basiert auf einem KI-gestützten „Brustkrebs-Lokalisator“, der den Tumorherd exakt eingrenzen kann. Ziel ist es, so wenig gesundes Gewebe wie möglich zu entfernen, während der Tumor vollständig entfernt wird.
3D-Modell unterstützt Chirurgen
Zur Planung der Operation wird ein 3D-Modell des Tumors erstellt. MRT-Bilder werden an ein Referenzzentrum in Belgien gesendet, wo ein AI-Visualizer ein exaktes Bild vom Tumor erstellt. Dieses Modell wird im OP-Saal verwendet, um die Drahtmarkierung am Körper der Patientin präzise zu platzieren. „Das MRT zeigt auch mögliche Vorstufen, die man in der Mammografie und dem Ultraschall nicht sieht“, erklärt Oberärztin Angelika Wolfrum.
Weltweite Studie
An der Studie beteiligen sich Fachabteilungen großer universitärer Zentren, mit dabei unter anderem Harvard, das MD Anderson Cancer Center der Universität Texas, Heidelberg und Frankfurt sowie Zürich. Am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch ermöglicht insbesondere das zertifizierte Brustzentrum die Durchführung, heißt es in der Aussendung.
Wolfrum lobt dabei vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen: „Wesentliche Teilhabe haben hier auch die Teams der Radiologie und Pathologie. Zudem wäre ohne professionelle Studienkoordination durch ausgebildete Study Nurses die Teilnahme an einer internationalen Studie dieser Größenordnung heutzutage nicht möglich.“
Patientinnen mit nicht tastbaren Tumoren
Eine Studienbeteiligung ist noch bis Ende 2025 möglich. Infrage kommt die neue Operationsmethode für all jene Patientinnen, die einen nicht tastbaren Tumor in ihrer Brust haben. Ausnahmen sind derzeit noch multilokuläre Karzinome. Damit gemeint ist etwa ein Tumor, der in mehreren, voneinander getrennten Herden oder an verschiedenen Stellen im selben Organ auftritt.
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